Meschede. Beim heimischen Kommunalunternehmen HochsauerlandEnergie GmbH (HE) häufen sich die Rückfragen besorgter Kundinnen und Kunden: Im Mescheder Stadtgebiet ist offenbar eine Drücker-Kolonne unterwegs, die im Auftrag des bundesweit tätigen Großunternehmens E.ON an Haustüren Lieferverträge für Strom und Gas anbietet. Die HE warnt grundsätzlich vor solchen Haustürgeschäften.
“Einfach, weil hier die Kundinnen und Kunden keine Möglichkeit haben, seriös Preise und andere Vertragsbedingungen zu vergleichen”, argumentiert HE-Vertriebsleiter Steffen Klauke. Vielmehr sehen sich die betroffenen Bürgerinnen und Bürger rhetorisch und argumentativ geschulten Energie-Hausierern gegenüber, deren einziges Ziel es ist, Energie-Lieferverträge an den Mann – oder die Frau – zu bringen. Aus Gesprächen mit Kundinnen und Kunden wisse man, dass in anderen Fällen in der Vergangenheit solche Energie-Hausierer es mit der Wahrheit nicht immer genau nehmen: “Da wurde dann auch schon mal mit dem Szenario gedroht, dass die HE vor der Insolvenz stehe und man dann ohne Strom oder Gas da stehe”, weiß Steffen Klauke. Beide Argumente seien grober Unsinn gewesen: Weder habe die HE etwas mit einer Insolvenz zu tun – noch bleiben Verbraucherinnen und Verbraucher ohne Energieversorgung, wenn ihr Versorger vom Markt verschwinde.
Das Hauptproblem bei Haustürgeschäften: “Die Kundinnen und Kunden werden mehr oder weniger direkt unter Zugzwang gesetzt – ohne wirklich alle wichtigen Aspekte vergleichen zu können”, argumentiert HE-Geschäftsführer Christoph Rosenau. Denn neben einem auf den ersten Blick vielleicht attraktiven Preis gebe es noch andere Fragen zu klären: Gibt es eine Preisgarantie – und wenn ja, für wie lange? Habe ich ein Kündigungsrecht? Wie kann ich bei Fragen das Service-Personal erreichen? Üblicherweise bekommt man bei Haustürgeschäften auch keine schriftlichen Dokumente in die Hand – Christoph Rosenau: “Man ist den rhetorisch geschulten Drückern sicher ein Stück weit ausgeliefert.”
Weil man demgegenüber als lokal verankertes Unternehmen „Kommunikation auf Augenhöhe“ mit Kunden bevorzuge, setze die HE grundsätzlich keine Hausierer ein, die Strom- und Gaslieferverträge an der Haustür anbieten. Dies habe das heimische Kommunalunternehmen auch gar nicht nötig, unterstreicht HE-Vertriebsleiter Steffen Klauke: „Mit unseren Kundencentern in Meschede, Olsberg und Bestwig sind wir da, wo auch unsere Kunden sind - hier kann man sich qualifiziert und ohne Zeitdruck informieren.“
Die HochsauerlandEnergie GmbH rät deshalb dazu, grundsätzlich keine Dokumente rund um die Energieversorgung an der Haustür oder in anderen spontanen Gesprächssituationen zu unterschreiben. Bei Fragen steht das Team der HE in den Kundencentern in Olsberg, Meschede und Bestwig auch für telefonische oder persönliche Beratung zur Verfügung.
Besonders wichtig: Selbst, wenn man vielleicht einem Energie-Hausierer „ins Netz gegangen“ sei und einen Liefervertrag abgeschlossen habe, gilt bei Haustürgeschäften ein 14-tägiges Widerrufsrecht. Diese Frist beginnt ab dem späteren Zugang der Vertragsunterlagen, die auch eine Widerrufsbelehrung enthalten müssen.
Weitere Infos zum heimischen Kommunalunternehmen gibt es unter www.hochsauerlandenergie.de im Internet. Zudem finden sich Tipps rund um das Thema Energieversorgung auch unter www.verbraucherzentrale.de in der Rubrik „Energie“.